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Der Videotext

Das unterschätzte Medium

Allgemeine Geschichte

Der Videotext wurde im Jahre 1973 von britischen Fernsehtechnikern entwickelt. Sie suchten eine Möglichkeit Untertitel für Hörgeschädigte mit dem Fernsehsignal zu übertragen. Die Austastlücke, des analogen Fernsehsignal, welche zuvor lediglich für die Vorbereitung des nächsten Bildes genutzt wurde, bietete den optimalen Senderaum. Die Fernsehtechniker experimentierten mit diesem ungenutzen Sendebereich und entwickelten nicht wie ursprünglich gewollt einen Sendeplatz für Untertitel, sondern den Teletext.

Der BBC und ITV testeten diesen Dienst drei Jahre lang und übernahmen in daraufhin 1976 in den Regelbetrieb. Indem darauf folgendem Jahr wurde der Fernsehtext auf der Internationalen Funkausstellung 1977 in Berlin von der ARD vorgestellt. Jedoch wurde dieser als Videotext vorgestellt. Dieser Name wurde gewählt, um Verwechslungen mit dem Dienst Teletex zu vermeiden. Auch äußerte der Bund der Deutschen Zeitungsverleger (BDZV) bedenken, da sie eine neue Konkurrenz darstellen und somit die Printmedien ablösen könnten.

Anfang 1980 hat der Österreichische Rundfunk (ORF) das erste Teletext-Angebot auf dem europäischen Festland angeboten. Hier setzte sich der internationale Name „Teletext“ durch. Im selben Jahr am 1. Juni wurde der Dienst von der ARD und dem ZDF in einem Versuchsstatus auch in Deutschland angeboten. Der BDZV wurde beruhigt, indem 15 Teletexttafeln, von 5 überregionalen Zeitungsverlegern gestaltet werden können, auf der eine Pressevorschau zu sehen ist. Gesendet wird Montag bis Donnerstag von 16 bis 23 Uhr, Freitag bis Sonntag von 15 bis 23 Uhr. Die Versuchsdauer des ARD und ZDF wurde auf 2 Jahre festgelegt, wurde jedoch immer wieder verlängert, bis der Dienst 1990 in den Regelbetrieb über geht. Der Vertrag mit dem BDZV wurde aufgelöst, da dieser nur über die Versuchsdauer befristet war. 1988 ging Sat1 als erster Privatsender mit seinem Videotext-Angebot auf Sendung. RTL folgte im August 1992 und Pro7 im Juli 1994. Kleinere private Sender zogen nach und der Teletext wurde zum Standard eines Fernsehsenders.

Der Vergleich zwischen dem Teletext und Teletext Level 2.5Der Vergleich zwischen dem Teletext-Level1 und Teletext Level 2.5

1996 wurde mit dem Teletext Level 2.5 experimentiert, welches eine höhere Auflösung für Grafiken ermöglicht. Diese Entwicklung etablierte sich jedoch nicht, da die nötige Technik in den Fernsehgeräten nicht weit verbreitet war und diese zu teuer war. Zudem waren die Redaktionellen Programme zu kompliziert und zu umständlich.

Im Jahre 2000 trennte sich die Redaktion des ARD und ZDF und jeder unterhielt seinen eigenen Dienst.

Auf der Funkausstellung 2009 in Berlin stellte die ARD einen neuen Prototypen für die Übertragung für Videotext vor. Dieser soll den veralteten Videotext ablösen und für einen neuen Standard sorgen. Dieser Dienst hört auf den Namen Hybrid Broadcast Broadband TV (HbbTV) und ermöglicht die Verbindung zwischen Fernsehsignal und Internetinhalten. Dadurch würde der Videotext durch das Internet abgelöst.