Technik
Das ursprüngliche Ziel der Fernsehtechniker, die den Videotext entwickelt haben, war eine Möglichkeit Untertitel neben dem Fernsehsignal zu übertragen. Um dies zu bewerkstelligen, experimentierten sie mit der Austastlücke des analogen Fernsehsignals, welche zuvor als Vorbereitungszeit für nächste Bild genutzt wurde. Ein Fernsehsignal besteht aus 625 Zeilen, während das Fernsehbild nur über 576 Zeilen übertragen wird. Die restlichen 49 Zeilen ist die so genannte Austastlücke. Das Signal des Videotextes wird komprimiert und über die Austastlücke versendet. Damit das Fernsehgerät den Videotext anzeigen kann, benötigt dieser einen Decoder. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gab es kaum Geräte, die den Videotext anzeigen konnten, so dass ein Zusatzgerät entwickelt und vertrieben wurde. Nach und nach wurden die Decoder in die Fernsehgeräte integriert, so dass dieses Gerät überflüssig wurde.

Das Signal besitzt 25 Zeilen, von denen 24 editierbar sind. Falls es eine Fußzeile gibt, können nur 23 Zeilen editiert werden. Die zwei restlichen Zeilen sind für die Kopf- und Fußzeile reserviert. Jede Zeile kann maximal 40 Zeichen beinhalten, welche aus 96 verschiedenen Buchstaben, Ziffern, Sonderzeichen oder 128 Grafikzeichen bestehen kann. Die Zeichen sind nach der Zeichenersetzung ISO 646 genormt. Diese Angaben haben sich seit Veröffentlichung nicht geändert und gehören zum „British Teletext standards“.
Die einzelnen Seiten des Videotextes werden auf Magazine aufgeteilt, welche in einer 3-Bit Verschlüsselung gesendet werden. Somit ergibt sich als Adresse eine Nummer von 007 um die niedrigste Seite zu erreichen. Um jedoch Verwirrungen zu vermeiden, da die Nullen mit eingegeben werden müssen, wurde das Signal gedreht, so dass die kleinste Seite die Seite 800 ist. Die Startseite kann von den Betreibern frei gewählt werden und ist nicht immer die Seite 100. Da diese aus logischen Gründen für den Nutzer jedoch die erste Seite ist, wird diese oft als diese festgelegt.
Die Zeilen einer Seite werden in 5-Bit verschlüsselt, so dass 0-31 mögliche Zeilen übertragen werden können. Zum einem die Kopfzeile mit der Magazin-Adresse und der Uhrzeit, die 23 frei editierbaren und der Fußzeile, mit der TOP-Navigation. TOP steht in diesem Fall für „Table of Pages“ und wurde entwickelt, um die Bedienung zu erleichtern. Hier werden die Seiten in Kategorien eingeteilt, um diese leichter mit Hilfe der farbigen Tasten auf der Fernbedienung bedienen zu können.
Die einzelnen Magazine werden durch sogenannte Page-Header erreicht. Diese sind immer an der Adresse mit zwei Nullen zu erkennen. Diese sind ebenfalls mit den Control-Bits versehen, welche zum Beispiel die Uhr am laufen halten. Nach diesen Control-Bits erscheint die Seitennummer, welche nun in Echtzeit durch geblättert wird. Damit der Bildschirm während dessen nicht von den ganzen Seiten flackert, wird ein Standbild der aktuellen Seite eingespielt. Eine Videotextseite wird dann aus den Videotext-Zeilen aufgebaut, dessen Magazin-Adresse mit der Seitennummer aus der Magazinadresse des letzten Page-Header übereinstimmt.(1)
Zusätzlich zu diesem Verfahren wurde 1996 Das Teletext Level 2.5 entwickelt, welches zusätzlich weitere Möglichkeiten durch mehr Farben und Grafiken bietet. Diese werden über die weiteren Kanäle verschickt, die nicht mit der Fernbedienung angesteuert werden können, sodass diese über andere Kodierungen verschlüsselt werden. Dafür werden jedoch auch bessere Decoder benötigt, die nicht sehr weit verbreitet sind, so dass diese Technik sich nicht durch setzen konnte. Auch wurden oft nur das Senderlogo in der höheren Auflösung gesendet, so dass sich dies nicht rentierte. Zudem war die Software nicht für den redaktionellen Alltag geeignet, da diese zu kompliziert war.
1 → "Teletext wirklich verstehen" | fabianswebworld.bplaced.net
2 → "Fernsehtext Spezifikation" | www-user.tu-chemnitz.de